Der Loslösungsplan aus dem Gazastreifen
Der Abzugsplan aus Gaza wurde von der israelischen Regierung im August 2005 konzipiert. Im Plan enthalten waren die Demontage der israelischen Siedlungen im Gazastreifen, die Aussiedlung der israelischen Siedler aus dem Gebiet und ihre Aufnahme in Israel und der totale Rückzug der israelischen Streitkräfte.
In die Evakuierung eingeschlossen waren auch vier Siedlungen im Westjordanland. Die Administration des US-Präsidenten George W. Bush unterstützte den Rückzug in dem Glauben, dies würde den Friedensprozess voran bringen.
Der Plan wurde von der Regierung am 6. Juni 2004 ratifiziert, bis zum 15. August 2005 sollten alle Siedler im Gazastreifen das Gebiet verlassen.
Vorgesehen im Plan waren die Demolierung aller Häuser und Siedlungen der etwa 9000 Israelis, die seit drei Jahrzehnten in diesem Gebiet gelebt und Landwirtschaft betrieben hatten.
Das zu evakuierende Gebiet enthielt 17 Siedlungen im südlichen Gazastreifen, bekannt als Gusch Katif, vier Siedlungen im nördlichen Gazastreifen und vier Siedlungen im Westjordanland.
Im Gazastreifen allein demontierte Israel 38 Synagogen, schloss 42 Kindergärten und 46 Grundschulen und Gymnasien. Die Evakuierung bedeutete auch den Verlust von 10 000 Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft, die Hälfte wovon war von Palästinensern besetzt.
Der Abzugsplan verursachte massive wirtschaftliche Verluste für Israels Agrarsektor. So kamen 60 % der für den Export angebauten israelischen Kirschtomaten aus dem Anbau und aus den Treibhäusern in Gusch Katif, 70 % der israelischen Bioprodukte wurden im Gazastreifen produziert.
Mit dem Rückzug aus Gaza gab Israel fast 1000 Hektar Gewächshäuser ab.
Ministerpräsident Ariel Scharon betonte, dass die israelische Bereitwilligkeit, schmerzhafte Opfer für den Frieden, für seine Sicherheit und für sein Ansehen innerhalb der internationalen Gemeinschaft auf sich zu nehmen, der wichtigste Faktor seiner Entscheidung war, einen so sehr umstrittenen Schritt zu unternehmen, der aber zweifellos die bedeutendste israelische Initiative für den Frieden in den letzten zwei Jahrzehnten gewesen ist.
Der Rückzug aus dem Gazastreifen und aus Teilen des Westjordanlandes erweckte in Israel eine heftige Debatte, aber die Mehrheit unterstützte schlussendlich den Abzug.
Seit die Regierung 2005 den Abzug aus dem Gazastreifen vollendete, haben sich palästinensische Terrororganisationen des Gazastreifens bemächtigt. Im Jahr 2006 übernahm die Terrororganisation Hamas nach blutigen Kämpfen mit der rivalisierenden Fatah-Organisation die Herrschaft im Gaza-Streifen. Seither sind 9393 Raketen und Wurfgeschosse auf israelische Zivilisten aus dem von Hamas regierten Gebiet gefallen.
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